1xGold 1xSilber für Österreich

Den Vormittag des 7. Juli verbrachten wir im Hotel. Wir hatten die Möglichkeit baden zu gehen oder im Dampfbad zu relaxen. Nach dem Mittagessen stand für unseren Chor ein Friendshipkonzert auf dem Programm. Dazu fanden wir uns am „fountain square“ – dem Hauptplatz von Cincinnati ein. Bei über 100 Grad Fahrenheit sangen dort Chöre aus der ganzen Welt vor einem großen Publikum. Als wir dann an der Reihe waren merkte man, wie die Zuseher gespannt aufhörten. Als Specials brachten wir nämlich spezielle Instrumente aus unserer Heimat, wie zum Beispiel die sogenannten „Löffel“ und eine Nasenflöte. Wir präsentierten ebenfalls einen typisch österreichischen Tanz. Das Publikum war von der fremden Kultur beeindruckt und jubelte uns zu. Nach dem Auftritt hatten wir ein wenig Freizeit, um noch etwaige Souvenirs oder Postkarten zu kaufen. Gegen Abend hin war es dann soweit. Die Siegerehrung rückte immer näher. Alle waren schon riesig auf die Bewertungen der Jury gespannt. Alle Chöre fanden sich wieder im gigantischen Basketballstadion ein. Die Glocke der World Choir Games wurde geläutet und die Chorleiter mit Representativs zogen in die Halle ein. Ich saß als Vertreter unseres Chores mit unserer Chorleiter auf der Bühne. Die Spannung stieg in mir als unsere erste Kategorie aufgerufen wurde. Die Vergabe der Medaillen begann und mein Herz begann zu rasen. Wie hat die Jury uns empfunden? Wir haben uns auf jeden Fall von der besten Seite präsentiert. Die Moderatorin war nun schon bei der Vergabe der Silbermedaillen angelangt. Wir freuten uns schon extrem, dass wir über die erste Hürde waren. Doch da wurde unser Chor aufgerufen. Voller Euphorie sprang ich von meinem Stuhl, umhüllt mit einer Österreichflagge stürmte ich nach vorne. Unsere Chorleiterin nahm strahlend die Medaille entgegen. In den Rängen hörte man unsere Sänger wild jubeln. So, die erste Medaille hatten wir schon. Unsere zweite Kategorie war Folklore, in der am meisten Chöre angetreten waren. In dieser gab es auch kein Alterslimit, daher waren wir als Kinderchor sicher einer der jüngsten. Wir haben uns aber der Herausforderung gestellt und sind gegen die besten Erwachsenenchöre der Welt angetreten. Die ersten Medaillen wurden schon wieder vergeben. Mein Puls stieg rasant an als die Moderatorin mit den Silbermedaillen begann. Würden wir es einmal schaffen über die Schwell zu hüpfen und das erste Mal bei den World Choir Games eine Goldmedaille mit nach Hause nehmen. 72 Punkte, 76 Punkte die Spannung stieg bis ins Unendliche. Da kamen die erlösenden Worte: Gold Medal goes to…Singakademie Graz from Austria. Unsere Chorleiterin begann vor Freude zu jubeln, mich konnte nichts mehr auf dem Sessel halten. Wir hatten es geschafft! Triumphierend stolzierte ich, meine Fahne schwenkend nach vorne. Unsere Leiterin bekam die goldig funkelnde Medaille um den Hals gehenkt. Im Publikum hört man nun deutlich lautstärker unsere Mitsänger kreischen. Das Gefühl war unglaublich, vor so einer großen Menge eine Goldmedaille überreicht zu bekommen. Sogleich gingen wir zu unseren Chorkollegen auf die Ränge. Es gab unzählige Umarmungen und Freudentränen flossen. Wir hatten es wirklich geschafft und waren unheimlich stolz. Mit freudigen Gesichtern verließen wir die Arena und trällerten Siegeslieder. Als einziger österreichische Chor kamen wir nach Cincinnati uns holten Gold für unser Land. Den Abend ließen wir mit einem deftigen Essen in einer typischen amerikanischen Bar mit saftigen Burgern ausklingen. 

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